Schönen Sonntag, Freunde der Sonne. Es geht weiter voran, und wir haben ein Datum!

+++ SAVE THE DATE +++

Am Montag, 25.07.2022 gibt’s ein Event von Sono. Was, wo genau und wie, wird noch nicht verraten. Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass es irgendwas mit den “Series Validation” Fahrzeugen zu tun hat, die gerade gebaut werden.

https://twitter.com/SonoMotors/header_photo

+++ INTERIEUR +++

Dienstag letzter Woche war großer Youtube-Drehtag rund um das Interieur. Fast alles von der Frageliste bin ich losgeworden. Das Video wurde so lang, dass es in zwei Teile geteilt werden musste. Passend für die YouTube-Generation, Aufmerksamkeitsspanne so lang wie ein Schnelllade-Vorgang.

Was beeindruckt: Die Autos bei Bertrandt werden nach einem detaillierten Plan gefertigt, für reproduzierbare Ergebnisse. Die Grundlage für Skalierung, damit später bei Valmet alle paar Minuten ein Sion vom Band fällt. Natürlich gibt’s noch Fehler, aber die werden vermerkt und dann werden alle folgenden Autos besser. 

Bei den Lautsprechern sieht es nicht so übel aus wie ich zwischenzeitlich mal befürchtet habe, es sind noch genug drin. Beim USB-Anschluss – die bittere Pille: Es gibt nur noch einen, aber genug Platz, um einen Verteiler einzusetzen auf mehrere. Der USB ist kein Alibi-USB, hat genug Leistung um auch Tablets zu laden. Und in der Mittelkonsole gibt’s die Möglichkeit, Kabel nach hinten zu legen, damit auf der Urlaubsfahrt auf den hinteren Plätzen das Tablet nicht aus und stattdessen das Kindergeschrei angeht.

Aber seht selbst, viel Spaß mit “Sion Interior Part 1”:

https://www.youtube.com/watch?v=53HlcXwVpRE

+++ SPRINT REPORT +++

Ein neuer Sprint-Report (KW 22) ist da. Der kam vergangene Woche Freitag etwas plötzlich, aber nach unserem vorgezogenen Redaktionsschluss daher konnten wir den nur kurz behandeln. Sono gibt Gas mit Infos und holt wieder auf. Andreas hat sich durchgearbeitet, der komplette Bericht ist wie immer am Ende verlinkt.

• Highlight (eines von vielen):  Die technischen Spezifikationen für die Homologation sind fertig dokumentiert, im Zeitplan.

• Elektronik: “despite many obstacles, a good preparation of the Yellow Board was successful”. Manchmal muss man sich ja auch mal selber loben, das Team E/E machts: “Trotz vieler Hindernisse haben wir den Aufbau auf dem Yellow Board erfolgreich hinbekommen.” Das Yellow-Board ist die Testfläche für den Kabelbaum. Bevor man den im Auto einbaut probiert man daneben alles aus, wenn die Kabel einmal liegen wirds schwer sonst.

• Exterieur:  “Investigate new shield to reduce the amount of water in the rear undertray”: Bei Fahrzeugen, die möglichst windschnittig sein sollen – und das ist gerade bei Elektroautos wichtig – finden sich am Unterboden Verkleidungen für verringerten Luftwiderstand. Diese „Pappen“ sind meist zweigeteilt. Offenbar sammelt sich auf der hinteren Verkleidung durch den Fahrtwind Regenwasser. Also versucht Sono gerade Anpassungen an der Verkleidung, um die Feuchtigkeit an dieser Stelle zu verringern.

• Karosserie: Man arbeitet an Optimierungen, um die Kosten weiter zu senken. 

• Interieur: Hier taucht häufig das Lenkrad auf. Offenbar hat man dort bei der Montage noch ein paar Kleinigkeiten gefunden. 

• Infotainment: Hauptlieferant für die Head-Unit, dem Bedienteil, wurde geändert. Außerdem ist die Software für den SVC3/SVV weitgehend fertig. Beim Energiemanagement wartet man mit der Implementierung noch, bis das Display auch wirklich fertig ist. Aktuell arbeitet die Infotainment-Crew schon am Instrumentencluster für den SVC4. Lowlights beim Infotainment: Der Lieferant für die Software der Bedieneinheit macht weiter durch Verspätungen von sich Reden. Zudem gibt es Qualitätsbedenken, deswegen möchte Sono gerne ein Review.

• Thermalmanagement: Hier geht’s ums Ableiten der Abwärme des Autos (Batterie, Motor etc.). Eine Software für den SVC3 ist freigegeben, die das regelt. Zudem wird bereits weiterentwickelt (an SVC4). 

• Drive Unit: Der Antriebsstrang musste um 8mm nach vorne verschoben werden, weil ein Zusammenstoß mit der Lenkeinheit drohte, wenn man den Sion dynamisch bewegte. Fahrfreude gesichert. Eine Studie zur Lebenszeit des Antriebsstrangs in Hinblick auf die Anhängelast wurde gestartet. Damit rückt die Benennung der Anhängelast in greifbare Nähe. Wir sind gespannt.

• BIDI. Die DC (Gleichstrom) Lademöglichkeit soll diesen Monat noch geliefert werden, damit sie im SVC3 verbaut werden kann. Es gibt Probleme mit den Anschlüssen für den CCS Stecker. Auch das AC V2H/G, also das bidirektionale Laden mit Wechselstrom bereitet noch Kopfschmerzen. Das Team sieht es als Herausforderung, diese Funktionalität zeitgerecht zu liefern. Ob sich “zeitgerecht” auf die Probefahrten bezieht oder den Serienstart, das ist eine Aufgabe für Sebastian zur Klärung im nächsten Tech-Video. 

• HV-Batterie-Team: Highlight: Neues Personal an Bord. Es hakt zwar noch bei den Diagnosecodes aus dem Batteriesystem. Dafür gehen die Tests für das Batteriepack gut voran und ein Wärmeproblem, über das wir im letzten Sprintreport berichteten, scheint endgültig gelöst zu sein. Die Temperaturprobleme kamen von den Test-Kabeln, nicht von den Schweißpunkten.

• Die Montage der anderen SVC3 Modelle geht voran. Die Beschichtung des Body in White für den SVC3 -09 und -10 ist abgeschlossen. Der Montage-Support für die Isolierung der Innenteile und der Teppich werden auch als Highlights aufgeführt.

• Recycling: Wie sieht es am Ende der Lebenszeit vom Sion aus mit der Rohstoffrückgewinnung? Damit beschäftigt sich Folie 29. Nur Highlights! Insbesondere “Next steps PV Module recycling partner agreed“ klingt gut. Das Recycling der von vielen als kritisch angesehenen PV-Module scheint also auf einem guten Weg zu sein.

• Crash and Safety haut uns gleich 3 Folien um die Ohren. Kein Wunder. Gerade passiert da vieles im Rahmen der Homologation. 

• SVC3-11 und SVC3-12 sind reserviert für Crash und Safety. Wird Zeit, dass wir mal eine Liste machen, welcher SVC wie ausgebaut ist und wo er sich befindet.

Quelle:

https://sonomotors.com/site/assets/files/8277/sono-motors-dev-sprint-review-cw20-22-1.pdf

+++ CARSHARING APP +++

Sono hat bei der Carsharing-App für Deutschland nachgelegt. Man kann seine Community jetzt auch öffentlich stellen, so kann das Auto von jedem gefunden werden. Und die Gebühr, die Sono nimmt, wurde auf 10 % reduziert.

Wer noch Gründe braucht, die App zu installieren: auf der Sono-Website finden sich “5 gute Gründe, warum die Carsharing-App wichtig ist”.

Wer den Beitritt zu einer Community testen will und niemanden aus der Liste kennt, kann sich bei “Wallace” anmelden, einer Renault Zoe in München-Süd.

https://sonomotors.com/de/blog/5-reasons-why-you-should-care-about-the-sono-carsharing-app/

Details dazu gibt es in der “AutomotiveIT” mit Zitaten von Johannes (Head of Product) und Jona (CEO):

“Zum Launch des Sion wollen wir mit der App die größte Carsharing-Plattform Deutschlands werden – und das durch die Vernetzung der Community anstatt durch den Besitz einer eigenen Fahrzeugflotte.“

https://www.automotiveit.eu/mobility/carsharing-von-sono-motors-bekommt-neue-features-951.html

Das interessanteste an der App finde ich eigentlich, dass man damit erst merkt, wie schwierig es heute immer noch ist, Autos zu teilen. Selbst ohne Schlüsselübergabe. Richtig sinnvoll wirds erst mit dem Sion, wenn Sharing “ab Werk” vorgesehen ist.

+++ HANDELSBLATT +++

Das Handelsblatt fasst den Stand vom Projekt “Sion” für ein breiteres Publikum zusammen. Praktisch alles hatten wir hier schon. Im Text finden sich lobende, aber auch mahnende Worte:

• Mit der Berenberg Bank wurde zuletzt ein sogenanntes „At-the-Market-Programm“ aufgesetzt. In den kommenden zwei Jahren kann Sono demnach Aktien im Gesamtwert von bis zu 150 Millionen Dollar an den Markt bringen. 

• Für Branchenexperte Neumann ist längst nicht ausgemacht, dass die Finanzierung für den Anlauf der Produktion gesichert ist. „Bei allen Achtungserfolgen – das wird ein schwieriges Unterfangen.“

https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/elektromobilitaet-endspiel-fuer-das-sonnenauto-wie-sono-motors-die-serienproduktion-plant/28449740.html

+++ FUN FACT +++

"E-Autos kann jeder bauen - Verbrenner dagegen sind Hochkultur". 

Der “Welt” Chefredakteur Ulf Poschardt löst mit seinem Aufruf zur Rettung des fossilen Zeitalters branchenübergreifend lustige Tweets zum Thema “Hochkultur” aus. 

Der Ursprung (Bezahlschranke) 

https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus239623529/Ulf-Poschardt-Elektroautos-kann-jeder-bauen-Verbrenner-sind-Hochkultur.html

Die Antworten im Netz folgten schnell, nur zwei von hunderten Beispielen:

• Dr. Oetker: Pizza backen kann jeder - Tiefkühlpizza aufbacken dagegen ist Hochkultur.https://twitter.com/droetkerpizzade/status/1542092107300601858

• RTL schauen kann jeder - ARTE dagegen ist Hochkultur
  https://twitter.com/ARTEde/status/1542140397018832902?s=20&t=F7yvsF_NC3VrNlh6RhSaZw

Wir sagen:

Tanken mit Benzin kann jeder, aber 35 km Solarladen ist Hochkultur.

Schöne Woche, bleibt gesund!

Sebastian, Astrid & Andreas