#11 - Ausblick 2025, Lilium & Pluta, Audi A2 Electric
Schönen Sonntag. Das Jahr geht schon wieder zu Ende.
+++ ZUSAMMENFASSUNG +++
Kolumne 2025
Bus.TV berichtet zu Sono
Außerordentliche Sitzung bei Sono
Es wird noch berichtet über den Sion
Lilium pleite, wählt den Insolvenzverwalter von Sono
Dacia Spring ab 79 € im Monat, Renault bringt e-Twingo zurück
Audi A2 Studie
BIDI
Zulassungen
Bürokratieabbau im Stromrecht
+++ 2025 +++
Asti und ich wollten eigentlich ein letztes Kapitel zur Sono-Story als kleines Buch zu Weihnachten veröffentlichen – als versöhnlichen Abschluss. Wir hatten auf einen Sion-Verkauf gehofft, doch stattdessen lagern die Fahrzeuge irgendwo, falls sie überhaupt noch da sind. Was aus dem Buskit und der MCU wurde, ist unklar. Sono Motors agiert nun nach eigenen Regeln, ohne unser Geld, was für uns entspannter ist.
Wir sichern weiterhin alles über den Sion, viele Inhalte bleiben auf Instagram und YouTube zugänglich. Unser Blog, den wir aus der Ferne zusammen schreiben, wird bleiben, aber sich stärker auf die Energiewende konzentrieren. Facebook wollen wir nicht mehr monatlich befüllen, da unsere Quellenangaben zunehmend gemahnt werden.
Wir werden berichten, wenn es bei Sono etwas Neues gibt, doch unser Fokus wechselt auf eine saubere, grüne Zukunft. Der Sion bleibt ein Lehrstück, besonders für Gründer und Crowdfunding: Umsatz von Anfang an ist entscheidend.
Die Community-Seite https://www.sono.community werden wir umgestalten, aber alle Einträge der letzen fünf Jahre da lassen.
+++ BUS.TV +++
Bericht aus der Halle von Sono. Einige, die schon mal in München waren, werden den Hintergrund erkennen – es ist die Bus-Halle in der Waldmeisterstraße 93 mit einem Sion im Eingangsbereich. Das Buskit hatte Besuch von Bus.TV. Der Sion mit seinen Solarzellen wird positiv erwähnt und auch gezeigt. 45 Minuten Video aus den heiligen Hallen mit vielen Bildern von dem was jetzt gemacht wird.
Die Kommentare unter dem Video sind positiv-verhalten, die Eckdaten vom Bus-Kit sind solide, aber keine Revolution mehr, wie es der Sion gewesen wäre.
https://youtu.be/8fzpC8hM_4w?si=cwagJXTJ_JuLu0Tq
+++ SONO MOTORS NV. +++
In einer Sondersitzung des Sono-Aufsichtsrates am 7.11.24 wird ein neues Aufsichtsratsmitglied bestellt – Mr. May. In der Mitteilung wird zudem hervorgehoben, dass Sono weiterhin zurück an die Nasdaq möchte (“Uplisting”), und zugleich für M&A (Merger & Acquisitions), also Fusionen und Zukäufe, gut aufgestellt ist.
Das dürfte auch der tiefere Grund sein, den Aufsichtsrat auszubauen, auf dem Weg zur Nasdaq müssen verschiedene Rollen besetzt werden. Zugleich wird nochmal erwähnt dass zwei Maßnahmen geplant sind:
Bestehende Aktien werden zusammengelegt (und damit weniger) - um den Kurs wieder über einen Dollar zu bringen.
Die Schulden der NV bei Yorkville werden – wenn alles klappt – in neue Aktien umgewandelt (“conversion of the YA II PN, Ltd. convertible debenture(s) into preferred shares in the capital of the Company in a ratio to be determined by the Management Board”). So kann Yorkville seinen Anteil nochmal deutlich erhöhen.
Und die Vorbereitungen in der Kommunikation werden gelegt, um eventuell eine andere Firma mit zu übernehmen, um die Fantasie zu beflügeln. Wie immer, wir versuchen nur zu interpretieren, was hier passiert, keine Empfehlungen. Immer selber lesen.
https://ir.sonomotors.com/node/8081/html#exh_991.htm
+++ ERINNERUNG +++
Der Sion wird offenbar noch vermisst. ElekTrip ist auf der Suche nach Kleinwagen und erwähnt den Sion Wir wüssten auch gerne, was mit dem “Projekt Sion" noch passiert. Der Sion wird bei Minute 3 erwähnt. Interessant ist das Impressum von ElekTrip - E.On steckt dahinter.
https://youtu.be/g8e0u1KOGz0?si=vwEAaQnDRDPm1Pan
+++ LILIUM +++
Bayern hatte 50 Mio. zugesagt unter der Bedingung, dass auch der Bund 50 Mio. in den Ring werfen soll. Der Daumen runter aus Berlin besiegelt das Ende von Lilium. Die Folge ist eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Das nächste Startup streicht die Segel. Insolvenzverwalter ist – wieder einmal – Ivo Meinert-Willrodt, wie bei Sono.
“Als vorläufiger Sachwalter wurde Ivo Meinert-Willrodt von der Restrukturierungsgesellschaft Pluta eingesetzt.”
Man kann also davon ausgehen dass der Ablauf ähnlich wie bei Sono sein wird: Insolvenzplan, und wer immer frische Kohle auf den Tisch legt und einen Fortführungsplan finanzieren kann, wird alles übernehmen.
Mit TenCent als größtem Investor und Airbus, die schon ein Gelände in Paris angeboten haben, könnte das entschuldete Unternehmen in Saudi Arabien oder an der Seine weitermachen. Die Blaupause hat Sono geliefert, wie das geht.
Sono war weiter als Lilium, der Sion fuhr sogar einmal über die A9.
https://www.finanztrends.de/lilium-aktie-kann-noch-rettung-gelingen/
+++ A2-STUDIE +++
Audi hatte 2011 einen vollelektrischen A2 als Konkurrenz zum BMW i3 vorgestellt und eine Limousine, das Projekt dann aber später sang- und klanglos eingestellt.
Die Audi-Jugend hat sich den Audi A2 nun erneut vorgenommen und ein Elektroauto draus gemacht. Es fehlen eigentlich nur noch die Solarzellen. In Serie soll der A2 wohl nicht kommen. Schade.
Der Verbrenner-A2 wird seit fast 20 Jahren nicht mehr produziert, kann mit seinen 3 Litern Verbrauch aber durchaus heute noch mithalten. Sogar eine grüne Umweltplakette ist möglich. 175.000 Exemplare wurden damals gebaut.
+++ BIDI +++
Nicht neu, aber eine neue Meldung. Habeck spricht weiterhin von 2025 für bidirektionales Laden in Deutschland.
“Grundsätzlich ist bidirektionales Laden in Deutschland bereits erlaubt, allerdings sind einige technische und auch rechtliche Fragen noch ungeklärt. Bislang fallen für mobile Speicher etwa doppelte Netzentgelte an, sowohl beim Strombezug als auch beim Einspeisevorgang. Steuerrechtlich betrachtet gelten E-Auto-Besitzer bislang außerdem als Stromversorger, wenn sie ihren Wagen als Speicher für das Haus verwenden - ein bürokratischer Alptraum. Die Ampel-Regierung will diesen Umstand mit dem sogenannten Gesetz zur „Modernisierung und Bürokratie-Abbau im Strom- und Energiesteuerrecht“ beheben, das ist aber noch nicht final verabschiedet. “
Das Problem dabei: Der mobile Speicher –- das Auto – steht hinter dem Zähler an der Wallbox.
The Mobility House hat es – wie erwartet in Frankreich – mit dem Renault 5 als Pilot umgesetzt.
+++ 10 Milliarden +++
Studie - es wurden in Deutschland 1,4 Millionen rein batteriebetriebe E-Autos zugelassen mit der letzen Förderung und 475 mit Wasserstoff-Brennstoffzellen. Technologieoffen läuft.
+++ Günstige E-Autos +++
Im August 2024 hatte Renault den elektrischen Twingo aus dem Programm genommen. Grund war unter anderem die “EU General Safety Regulation II”, die strenge Anforderungen an Fahrzeuge stellt. Die Regelung ist grundsätzlich sehr sinnvoll, da es ein Baustein auf dem Weg Ziel zu möglichst 0 Verkehrstoten ist. Umgekehrt ist das jedoch auch ein Grund, warum das Sion-Programm eigentlich zu Ende ist und nicht wiederkommt. Der Sion war ein “Nasenlader” mit dem Ladestecker vorne - das lässt sich in der Stufe C, die jetzt kommt, nicht mehr machen beim Aufprallschutz. Dazu kommen eine ganze Reihe weiterer Helferlein, die jetzt eingebaut werden müssen. Das verteuert die Autos allerdings auch.
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Strassenverkehr/neue-fahrzeugsicherheitssysteme.html
Die E-Twingolette ist jetzt kurz weg und kommt Ende 2025 in einer überarbeiteten Version zurück, zum Zielpreis unter 20.000 €, produziert in Slowenien. Um den Preis zu erreichen arbeitet Renault mit vielen Partnern zusammen, unter anderem Nissan und auch Geely in China. Erklärtes Ziel ist, bei Preis und Leistung mit chinesischen Herstellern mindestens gleich zu ziehen, und das mit “Made in Europe”.
Bis dahin gibt es auch einige Schnäppchen, wie zum Beispiel den Dacia Spring für 79 Euro im Monat im Leasing. Machbar ist das allerdings nur durch die Produktion in Dongfeng.
https://ecomento.de/2024/10/31/dacia-bietet-spring-ab-79-euro-im-monat-ohne-anzahlung-an/
Der Stellantis Konzern, zu dem unter anderem Fiat, Opel und Chrysler gehören, will jetzt 20 neue Modelle herausbringen. Deutschland profitiert aber im unteren Preissegment nicht. De Zahl 20 wurde auch schon mal in 2021 genannt.
Wir haben nicht nachgezählt, ob die alle kamen.
https://ecomento.de/2021/08/06/stellantis-20-elektro-modelle-in-den-naechsten-zwei-jahren/
+++ POLITIK +++
Aktuell sorgt die Einführung von Smart Meter Gateways für variable Stromtarife für Aufsehen, da die Kosten für Endkunden in letzter Sekunde stark steigen könnten.
Statt einer Pflicht für Energieversorger, Smart Meter für 30 Euro Installationskosten und 20 Euro Jahresgebühr anzubieten, sind nun 60 Euro für die Installation und bis zu 150 Euro jährlich für die Gateway-Miete im Gespräch. Diese Miete erinnert an die frühere Telefonmiete der Deutschen Post.
Ein Problem scheint der Mangel an Zählern und Anbietern für den flächendeckenden Austausch zu sein. Zudem sollen Wärmepumpen Besitzer und Abnehmer über 10.000 kWh/a künftig verpflichtend intelligente Zähler erhalten. Das Recht für kleinere Stromkunden auf Smart Meter Gateways entfällt.
Ab 2025 könnten in den Winterquartalen Netzentgelte für bestimmte Kunden sinken, was dynamische Tarife attraktiver macht. Bleiben wir dran – bis Dezember soll eine Entscheidung fallen, Paragraph 14a EnWG hat es in sich!
https://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/__14a.html
+++ FUN FACT +++
Wie oben geschrieben ist bidirektionales Laden ins Stromnetz aber auch ins Haus zurück ein bürokratischer Albtraum und in Deutschland immer noch nicht rechtssicher möglich. Die Lösung ist ein Gesetzesentwurf für weniger Bürokratie im Energiemarkt. Blöd nur, dass offenbar viele Abgeordnete das Problem offenbar schwer erfassen. Das Gesetz ist im Bundestag nicht verabschiedet worden.
Der Gesetzentwurf https://dserver.bundestag.de/btd/20/123/2012351.pdf war am 18.10. (195. Sitzung) in der Beratung im Bundestag und hätte verabschiedet werden können. Man kann das hier auch verfolgen :
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw42-de-strom-energiesteuerrecht-1024604
Nur war der Bundestag mangels genügend Anwesender (50% wären nötig) nicht beschlussfähig, auch so kann man politische Arbeit behindern.
“Weil in der namentlichen Abstimmung statt der erforderlichen 367 Stimmen lediglich 232 Abgeordnete ihr Votum abgegeben hatten, war somit die Beschlussfähigkeit des Bundestages nicht gegeben und es wurde nicht über den Gesetzentwurf abschließend abgestimmt. Nach der Geschäftsordnung ist der Bundestag beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner 733 Mitglieder im Plenum anwesend sind. “
Schönen Monat, bleibt gesund und zuversichtlich
Asti und Seb